Der vergessene Teddy

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Themenpfad Walter Krumbach

Im 1960 entstandenen Buch „Der vergessene Teddybär“ wird der in den Büchern Krumbachs immer wieder
auftauchende Kinder-Spielzeuggefährte Teddy zur Hauptfigur. Die Publikation geriet zu einem Exportschlager;
der Altberliner Verlag verkaufte es mit hohen Auflagen nach Westdeutschland, in die Schweiz und nach Ungarn. Besonders der Verlag Chambers aus Edinburgh war ganz verrückt nach den „Teddy“-Büchern, auf seine Bitte hin entstanden noch zwei, drei ähnliche Geschichten. In eine von Krumbach geschriebene Zirkus-Geschichte musste auf Chambers’ Verlangen hin extra ein „Teddy“ eingebaut werden - so entstand 1966 „Teddy im Zirkus“.


Ausschnitte aus dem „Vergessenen Teddybär“:


Ulrike fährt vom Blaubeerschmaus
Mit ihrer Puppenschar nach Haus,
die lieben Kleinen lagen
so müde schon im Wagen.


Doch Ullis gelber Teddybär
Sitzt noch im Wald und wartet sehr,
sie hat beim Beerenessen
den Brummi ganz vergessen.


Die Kröte eilt im Watschelgang
vergnügt daher zum Schneckenfang.
bleibt vor dem Teddy stehen,
ihn näher zu besehen,
macht einen Knix, wünscht „Guten Tag!“
Doch Brummi sagt nicht einmal „Quak“,
hockt still auf seinem Steine.
Sie glotzt ihn an,
besinnt sich dann
und macht sich auf die Beine.

"Meine Omi wohnte als kleines Kind im Nachbarhaus des Kinderbuchautors Walther Krumbach. Omi, noch keine drei Jahre alt, fuhr im Fahrradkörbchen bei ihrer Mama, gemeinsam mit ihrer Oma zum Blaubeeren pflücken in den Wald. Dazu nahm sie ihren Teddy mit. Meine Omi sollte auch in einem kleinen Blech - töpfchen Blaubeeren sammeln. Deshalb wurde Teddy an eine dicke Kiefer gesetzt. Die wenigsten Blaubeeren landeten im Töpf - chen, sondern wanderten in ihren Mund. Die Beeren schmeckten so köstlich, dass sie den Teddy ganz vergaß. Erst abends beim Einschlafen wurde der pelzige Freund vermisst. Da war meine Omi sehr traurig, weil sie ihren Spielgefährten im Wald vergessen hatte. Sie schlief sehr unruhig und ging am nächsten Morgen sofort in den Wald, um ihn zu suchen. Wie glücklich war Omi, als sie ihren Freund wieder in ihre Arme schließen konnte"

Diese wahre Begebenheit inspirierte Walter Krumbach zu dem Kinderbuch „Der vergessene Teddybär“ in dem er beschreibt was dieser Teddy nachts im Wald so alles erlebt.