Aktuelles

"Blickpunkt Tschetschenien" - Begegnungscafé des Willkommensteams

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Immer wieder mussten am 26. Februar neue Stühle in den Saal des Jugendclubs geholt werden, wo die Besucher schon dicht gedrängt saßen und erwartungsvoll auf den Vortrag und die Bilder zu Tschetschenien warteten. Mit etwas Verspätung (was den Fernsehaufnahmen des ARD-Teams bei den kulinarischen Vorbereitungen im Hause der Famile von Zainab geschuldet war) konnte der Themenabend zur Heimat der 17 in Groß Schönebeck lebenden Tschetschenen beginnen.

Das im Nordkaukasus gelegene wild-romantische Bergland agrarisch geprägte aber auch bodenschatzreiche (Öl) Tschetschenien ist ungefähr halb so groß wie Brandenburg und hat 1,3 Millionen Einwohner. Der 14-jährige Adam Mezhidov zeigte – unterstützt von Katja – Bildern aus seinem Heimatland, u.a. seine Fußballnationalmannschaft, traditionelle Gewänder im Museum, Tänzer in Trachten, Bilder des modernen, wiederaufgebauten Grosny (das ungefähr so viele Einwohner hat wie Kiel) wie auch die kriegszerstörte Stadt, die an Bilder von Berlin aus dem Jahr 1945 erinnerten.

Iles Kadiev zeigte ein Video, das von der Deportation der Tschetschenen am 23. Februar 1944 nach Kasachstan durch Stalin als Rache für den Kampf der Tschetschenen um ihre Unabhängigkeit parallel zum deutschen Einmarsch in die Sowjetunion 1941 handelte. Von den 408.00 Tschetschenen und 92.000 deportierten Inguschen kam während der Deportation und den ersten vier Jahren in der Verbannung, die erst durch Chrutschow 1957 beendet wurde, jeder vierte ums Leben.Als ie dann zurück kamen, waren ihre Felder und Häuser von neu angesiedelten Ukrainern und Russen besetzt, so das sie zunächst als Minderheit im eigenen Land lebten.

Iles erinnerte damit an den seit dem 16. Jahrhundert andauernden Kampf der Tschetschenen für die Unabhängigkeit von Rußland, der durch die beiden neuen blutigen Unabhängigkeitskriege mit Rußland 1994 und 1999 (bis 2009) mit über 130.000 Toten und die brutale Verfolgung jeglicher Kritiker und Regimegegener des aktuellen unumschränkten Herrschers und Putin-Freundes Achmat Kadyrow bis in die Gegenwart reicht.

Iles' Mutter Zainab berichtete von der Flucht ihrer Familie aus der zerbombten Stadt Grosny unter Zurücklassung ihrer alten Mutter aufs Land und dann nach Polen. Da sie hier – weil sie auch hier bedroht wurden und Polen die Aufnahme muslimischer Asylbewerber ablehnt – nicht bleiben konnten, kamen Teile der Familie schließlich nach Deutschland und Groß Schönebeck, wo sie seit einem knappen Jahr leben und eine neue Heimat gefunden haben. Schmerzlich vermisste sie die weiteren Familienangehörigen, definieren sich die Tschetschenen doch über eine weiteren Familienbegriff, als dies nach dem sehr engen des deutschen Asylrechts (Vater, Mutter, minderjährige Kinder) für die Familienzusammenführung festgelegt ist. So gibt es Bemühungen, Zainabs Tochter mit einem schwer behinderten Kind aus Vetschau auch näher zu der Großmutter heranzuführen, damit die Oma sie ohne die teuren langen Bahnfahrten unterstützen kann. Da diese Tochter bereits die höchste Asylanerkennung bekommen hat, wäre ein Umzug in diesem Fall möglich, wie Annette Flade mitteilte.

Befragt nach ihren Wünschen, sagten alle, sie wünschen sich den Frieden hier bei uns und Arbeit zu finden. Der der neunjährige Rashid will später Polizist werden, die Grafikerin Eliza hofft auf eine weitere Ausbildungsmöglichkeit. Alle haben sich sehr gut eingelebt im Dorf und fühlen sich wie eine große Familie. Der Kontakt der Familien untereinder ist sehr gut und es gibt viele Freundschaften mit hier ansässigen, vor allem über die Kinder.

Großen Zuspruch und höchste Anerkennung bei den Besuchern fanden die reichlich aufgetischten tschetschenischen Spezialitäten. Leckere gefüllte Teigtaschen, würzige heiße Fladen und süße, malerisch verzierte kalorienreiche Torten wurden herumgereicht und von allem konnte probiert werden bis der Magen streikte.

Mit einem herzlichen Dank an die Berichterstatter_innen für die emotional nicht einfachen Informationen zu ihrem Heimatland und ihren Wünschen und Erwartungen , die fleißigen Köchinnen und Bäckerinnen sowie alle Beteiligten aus dem Willkommensteam wurden die überraschend zahlreichen Besucher aus Groß Schönebeck und den Nachbarorten in das Wochenende entlassen.

Siehe hierzu auch den Bericht der Märkischen Oderzeitung:

http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/eberswalde/artikel4/dg/0/1/1462804/

Ein Garten für Jung und Alt, für Neubürger und Alteingesessene

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Liebe Gartenfreunde,
am Jugendclub könnte ein Gemeinschaftsgarten entstehen, der von vielen bewirtschaftet und genutzt wird. Die Idee ist, einen kleinen Gemüse- und Blumengarten in der Außenanlage des Jugendclubs anzulegen und gemeinsam zu bewirtschaften, so dass sowohl die Mühen als auch die Erfolge geteilt werden.
In diesem Gemeinschaftsgarten wollen wir gemeinsam
-  in der Erde stochern,
-  Samen ausbringen,
-  Wasser schleppen,
- Pflanzen beim Wachsen zusehen
- und wenn möglich eine reiche Ernte teilen
Wer Lust hat, bei diesem Projekt mitzumachen, den lade ich ganz herzlich am Freitag den 11.03.2016 um 18:00 Uhr in den Jugendclub ein.
Dann wollen wir gerne besprechen, wie so ein gemeinsames Gartenprojekt für Jung und Alt aussehen kann, wer welche Aufgaben übernehmen möchte und welche Regeln es zu beachten gibt, damit aus einem Samen eine Pflanze wird und aus einer Idee ein Projekt.

Mit herzlichen Grüßen

Betina Post

 

Mit John Lennon in Groß Schönebeck

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Der Gemeindesaal der Groß Schönebecker Immanuel-Kirchengemeinde war brechend voll, immer weitere Stühle mussten am 20. Februar hereingeholt werden und alle Generationen waren vertreten:
Es ging um Leben und Werk von John Lennon. Der ausgewöhnliche Musiker, Komponist und Friedensaktivist aus Liverpool, der mit seinen Freunden Paul, Georg und Ringo Popgeschichte schrieb und seine großartigen Songs ist unvergessen. Der Amerikaner Ron Randolf, Singer/Songwriter, Musikpädagoge und Chorleiter in Groß Schönebeck, zeichnete die Lebensgeschichte im Spiegel seiner eigenen Sozialisation in den USA in Wort und den großen Hits nach. Von den ersten Welterfolgen bis zur Trennung Lennons von den Beatles und zu den eigenen Produktionen. Von "Please, please me", über "A Hard Days Night" und "Norwegian Wood" bis zur "The Ballad of John and Yoko" reichte das Spektrum der Hits, die er mit seiner stimmlich hervorragend disponierten Partnerin Conny Schmuck interpretierte und mit überbordender Musikalität und ausgefeilter Instrumentierung das Publikum immer wieder mitriss. Bei keinem im Saal wurden da nicht eigene Erinnerungen lebendig. Kaum einer im Publikum, der nicht leise oder im Geiste mitsang. Unter den Besuchern waren auch die Groß Schönebecker Syrer, für die Conny Schmuck den Friedenssong "Imagine" eigens übersetzt hatte, spricht der Nr. 1-Hit der Friedensbewegung, der auch noch nach 40 Jahren allen aus dem Herzen sprach und aktuell ist wie nie zuvor.

Mit den klassischen Konzerten im Jagdschloss, den vielfältigen Programmangeboten auf dem Gut Sarnow sowie den jetzt von Ron Randolf kuratierten allmonatlichen "Schorfheideklängen" wird das Schorfheidedorf immer mehr zu einem musikalischen Treffpunkt hochkarätiger Musiker und ihres Publikums, wozu auch die Möglichkeit beiträgt, jeden Montag im neuen Chor von Ron Randolf in der Kirchengemeinde mitzusingen, dem schon nach wenigen Monaten mehr als 30 begeisterte Chorsänger aller Alterstufen angehören. Nächster musikalischer Höhepunkt in Groß Schönebeck ist das Konzert der spanisch/USA-amerikanischen, in England lebenden Sängerin Sarah McQuaid am 18. März 2016 um 20 Uhr im Gut Sarnow.

Die "Schorfheideklänge" erklingen wieder mit US-Folksongs und irisch-Schottischen Balladen am 22. April (Mehr siehe unter Veranstaltungen).

Schorfheideklänge 2016

Geschrieben von Rudolf Prume am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Konzertreihe „Schorfheideklänge“ in Groß Schönebeck

Auch für 2016 hat Ron Randolf interessante Pläne

Mit dem gemeinsamen Weihnachtsliedersingen am 4. Adventssonntag erlebten der Groß Schönebecker Chor mit seinem Leiter Ron Randolf seinen absoluten Jahreshöhepunkt und die Besucher in der sehr gut ausgelasteten Immanuelkirche einen stimmungsvollen Jahresausklang 2015 der Konzertreihe „Schorfheideklänge“.

Im Vorfeld dieses Konzertes und im Anschluss daran gab es viele Fragen von Fans und Chormitgliedern an den Veranstalter Ron Randolf zur Fortführung der beliebten Konzertreihe. Ganz oft kam dabei das Interesse an Auftritten von Ron selbst und seiner Conny zur Sprache. Es hat sich herumgesprochen, dass Ron mit einem John-Lennon- und einem Jimi-Hendrix-Programm erfolgreich getourt ist. Und als Duo sind Ron und Conny ohnehin sehr beliebt. Hier sind einige Fragen und Antworten:

 

Veranstalter der Konzertreihe „Schorfheideklänge“:                             

ron

Ron Randolf,   in Groß Schönebeck lebender Singer-Songwriter, Gesangscoach, Chorleiter

 

Frage: Ron, wird es 2016 eine Fortsetzung der „Schorfheideklänge“ geben?

Ron Randolf: Ja, nach den Erfolgen in 2015 ist das selbstverständlich. Die Konzerte werden von den Leuten aus Groß Schönebeck und auch von außerhalb gut angenommen. Jedesmal kommen mehr Besucher. Ich habe schon ganz viele Pläne und bereits mit befreundeten Musikern gesprochen. Dabei habe ich immer im Blick, dass wir unsere günstigen Eintrittspreise halten können. Das wissen meine Freunde auch und kommen trotzdem.

Frage: Wann wird denn der Konzertauftakt 2016 sein?

Ron Randolf: Bereits am 23. Januar, um 19.00 Uhr, trat Gustl Lütjens auf. Gustl kenne ich seit ganz vielen Jahren aus Berlin. Er hat für viele bekannte Sänger und Filme Titel geschrieben und ist z.B. mit Nena und Shirley Bassey auf Tourneen gewesen. Er lebt jetzt auf einem Bauernhof im Barnim. Dort hat er ein breit gefächertes Soloprogramm entwickelt. Das werden wir erleben, und das wird richtig gut. Gustl hat mit mir abgesprochen, dass ich bei ein paar Titeln dabei sein werde. (Anm.: Dieses Konzert hat inzwischen – mit gutem Erfolg! – stattgefunden.)

Frage: Gibt es im Februar eine „Winterpause“?

Ron Randolf: Nein, zwei Wochen nach den Winterferien, am 20. Februar, werde ich mit meinem John-Lennon-Programm auftreten. Ich nenne es „Laudatio an John Lennon / John & ich“. Weil ich weiß, dass es hier ganz viele Beatles-Fans gibt, habe ich dieses Konzert vorgezogen. Ich bin ganz oft darauf angesprochen worden. Mein Wunsch ist, dass Conny es mit mir zusammen bestreitet.

Frage: Du hast erzählt, dass Maik Wolter sich im benachbarten Liebenwalde angesiedelt hat. Wird er denn auch nach Groß Schönebeck kommen.

Ron Randolf: Ja, das wird er. Maik Wolter ist so eine zentrale Figur der Singer-Songwriter-Szene in Deutschland und ein toller Typ. Er sammelt Informationen und Veranstaltungstermine und veröffentlicht sie auf seiner Homepage. Mit seiner Frau Doreen lebt er seit ein paar Monaten in Liebenwalde. Sie treten beide gemeinsam mit dem Programm „Jamestown Ferry“ (Jamestown Fähre) auf. Damit kommen sie am 18. März nach Groß Schönebeck.

Frage: Im Chor haben wir angefangen, eine mehrstimmige Version des Jimi-Hendrix-Songs „Hey Joe“ einzustudieren. Wann können wir denn Dein Jimi-Hendrix-Programm hören?

Ron Randolf: Das wird am 23. April oder 21. Mai sein. Das habe ich mit meinem Freund Charlie Eitner vorbesprochen. Charlie hat sich im Schloss Pudagla auf Usedom eingemietet. Er ist auf Usedom und im ganzen norddeutschen Raum sehr gefragt und deshalb stark eingebunden. Aber er hat schon prinzipiell zugesagt. Wir treten als „East-West-Connection“ auf. (Charlie stammt aus Cottbus.) Wir nennen unser Programm: „Hey Joe – Ein Tribut an Jimi Hendrix“.

Frage: Welche weiteren Musiker dürfen wir erwarten? Dürfen wir Deinen Sohn, der bei der Taufe Deiner Zwillinge großen Eindruck gemacht hat, auch erwarten?

Ron Randolf: Es freut mich, das zu hören. Ich werde mit ihm sprechen. Weiter liebäugele ich mit Hans Marquart, bekannt durch die „Gebrüder Blattschuss“. Zu ihm habe ich einen guten „Draht“. Ich habe noch ganz viele Ideen, aber da muss ich erst noch die Leute ansprechen. Es muss alles passen. Wir wollen unsere günstigen Eintrittspreise halten.

Frage: Welche Auftritte planst Du für den Chor?

Ron Randolf: Ein Nahziel ist Ostern. Ich will noch mit unserem Ortsvorsteher Achim Buhrs und im Bürgerverein absprechen, wie es beim Osterfeuer am 27. März ablaufen soll. Mein Wunsch ist es auch, dass wir ein paar Songs zu dem Ostergottesdienst in der Kirche beitragen. Auf jeden Fall werden wir am „Tag der offenen Höfe“ am 12. Juni auftreten. Da werde ich auch ein Konzert mit Conny geben. Die nächsten Chor-Auftritte werden – wie 2015 – zum Hof- und Erntedankfest, in der Adventszeit und am Weihnachtsabend sein. Zusätzlich plane ich ein gemeinsames Konzert mit den Groß Schönebecker Jagdhornbläsern für den Herbst. Das habe ich mit deren Leiter Klaus Diezel vereinbart. Er freut sich auch schon darauf und hat erzählt, dass es unter den Bläsern ebenfalls viele begeisterte Sänger gibt. Das wird bestimmt schön!

 

ronconny copy

Ron Randolf & Conny H1   bei ihrem Auftritt am 20. Dezember 2015 in Groß Schönebeck

Frage: Wirst Du mit Conny und wird der Chor am 1. Mai beim Maibaumfest singen?

Ron Randolf: Da habe ich bereits ein Konzert auf Usedom.

Frage: Du lebst jetzt fast ein Jahr in Groß Schönebeck. Vermisst Du die Großstadt Berlin?

Ron Randolf: Ich wohne ausgesprochen gern hier. Das geht Conny auch so. Wir sind beide Mitglieder im Bürgerverein. Wir lernen immer mehr Leute kennen, und die sind alle sehr freundlich zu uns. Conny ist auch sozial stark eingebunden. Unsere Zwillinge besuchen die Kita. Sie fühlen sich da wohl, und wir wissen, dass sie gut aufgehoben sind. Wir können hier gut einkaufen, es gibt Ärzte und Zahnärzte. Die Arbeit mit dem Chor macht mir viel Spaß. Ich freue mich schon immer auf die Proben. Wir sind immer 30 – 40 Leute, manchmal noch mehr. In Berlin bin ich immer noch mindestens zwei Tage in jeder Woche. Ich gebe dort (wie auch in Groß Schönebeck) Gesangsunterricht und probe bzw. trete mit anderen Musikern auf. Unsere Freunde und Konzertbesucher aus der Umgebung und aus Berlin, finden es herrlich, mit der „Heidekrautbahn“ hierher zu fahren. Das gefällt uns auch.

Hinweis:

„Singen macht Spaß!“ Das ist das Motto der öffentlichen Chorproben mit Ron Randolf – jeweils montags um 19.30 Uhr im Gemeinderaum der Immanuelkirche Groß Schönebeck, Liebenwalder Straße.

 

Weitere Beiträge...


Lob, Kritik, Ideen? Schreiben Sie uns: buergerverein@grossschoenebeck.de