DDR-Prominenz in Groß Schönebeck

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Geschichte

Groß Schönebeck hatte bis in die DDR-Zeit hinein ein sehr vielfältiges Angebot an Gaststätten, die teilweise schon um 9 Uhr öffneten und den durstigen oder hungrigen Handwerker, Bauer oder Wanderer bedienten. Acht bzw. elf Gaststätten (zählt man die Ortsteile Böhmerheide, Klandorf und Schluft dazu) sorgten dafür, dass niemand hungern oder dürsten musste. Auch die prominenten Funktionsträger der DDR, die in der Schorfheide zur Jagd gingen, kehrten hier mit ihren Begleitern ein. SED – Wirtschaftssteuerer Günter Mittag feierte in froher Runde in der Gaststätte „Zur Sonne“ (heute „Präsident“) seinen Geburtstag und riskierte mit der Gastwirtin Helene Liepner, die am selben Tag Geburtstag hatte, ein flottes Tänzchen – allerdings war es streng untersagt, davon ein Bild zu machen. Für gewöhnlich konnte man Mittag vor oder nach Jagdausflügen im Gasthaus des Nachbarorts Kappe treffen, wo er in froher Runde ausgiebig geistigen Getränken zusprach. Dieses Gasthaus hat er allerdings ab dem Zeitpunkt nicht mehr betreten, als er hochgradig angeheitert eine Frau beschuldigte, seine Geldbörse entwendet zu haben und es zu einem förmlichen Polizeiverfahren kam. Die Börse fand sich schließlich in seinem Fahrzeug und er wurde wegen ungerechtfertigter Anschuldigung verwarnt.

Mittag residierte nördlich des Ortsteils Schluft am Tremmer See und hatte dort Mitte der 60er Jahre das Anwesen des aus Argentinien stammenden ehemaligen NS-Reichsbauernführers Richard Oscar Walther Darré, der sich hier in der Nähe des zweitmächtigsten Mann der NS-Diktatur, Hermann Göring, angesiedelt hatte,übernommen. Der nationalsozialistische Agrartheoretiker leitete außerdem das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und sah den Bauernstand als den Kern der neuen "Herrenrasse".

Mittags zweistöckiges Haus war überreichlich mit Geweihen dekoriert, neben einem Garagenkomplex hatte er hier ein Bootshaus für sein Motorboot. Wie ein Tempel trohnte auf einer Anhöhe seine Sauna.

Nachdem ihm wegen einer schweren Zuckererkrankung beide Unterschenkel amputiert werden mussten, ließ er alle jagdlichen Anlagen behindertengerecht umbauen. Diese Sonderkonstruktionen sind jetzt noch im Forst zwischen Tremmer See und Liebenthal zu sehen. Neben seinem Grundstück war ein überdachter Hochsitz in Sichtweite einer reichlich bedienten Futterstelle, so dass er das Wild bequem vor die Flinte bekam.

Mittag war mit Alexander Schalck-Golodkowski (Leiter von KoKo und Staatssekretär im DDR-Außenhandelsministerium) angesehener Gesprächspartner von Politikern und Wirtschaftsmanagern der Alt-Bundesrepublik. Da sich Schalck-Golodkowski nur wenige Kilometer entfernt am Gollinsee niedergelassen hatte, haben die beiden hier in der Schorfheide nicht nur über die Jagd gesprochen, sondern auch so manches Projekt auf den Weg gebracht, wie den Milliardenkredit, den Franz-Josef Strauß Anfang der 80er Jahre der DDR gewährte und damit die Fortsetzung der sozialpolitischen Leistungen der DDR an ihre Bürger ermöglichte. Vor allem aber versorgte Schalck-Golodkowski Günter Mittag mit Westprodukten bis hin zum Selterswasser, da er sich nach Aussagen seiner Bediensteten zunehmend weigerte, DDR-Produkte zu sich zu nehmen.

Ministerpräsident Willi Stoph und Verteidigungsminister Heinz Hoffmann zog es an den Werbellinsee, wo sie ihre Freizeit bei Hubertusstock verbrachten. Unterhalb des Jagdschlosses am Strand steht heute noch das Bootshaus, wo Stophs Tragflächenboot und das Kajütboot „Regina“ neben dem Glasfiberkreuzer von Erich Honecker lag.

Elli Kelm, die 33 Jahre lang Erich Honecker als Sekretärin diente, hatte sich in unmittelbarer Nähe Ihres Chefs in Eichheide ansässig gemacht. Ihre Familie wurde ebenso wie der Sekretär des Staatsrates Horst Eichler von Honecker mit Sonderjagdrechten bedacht. Im Dorf war sie bekannt durch Ihren Papagei, den Sie schon mal zum Einkaufen mitnahm. Samstags kam sie auch zur Bäckerei Wiegandt und war immer für ein Gespräch offen. Hermann Wiegandt erzählte ihr eines Tages von seinen Sorgen über seinen Sohn, der zur Luftwaffe eingezogen worden war und dort zunächst über heftigste Zahnschmerzen geklagt hatte, die sich später nach Aussage des Kompaniechefs zu einem akuten Nierenversagen entwickelten. Da Wiegandt nicht den Eindruck hatte, dass sein Sohn ordentlich versorgt würde, bat er Elli Kelm um Hilfe. Die sprach noch am Wochenende mit Honecker und am Montag früh stand Verteidigungsminister Hoffmann in der Backstufe und fragte, wo das Problem liege. Daraufhin wurde Wiegandt junior in eine Spezialklinik nach Bad Saarow geflogen und nach vier Wochen als geheilt entlassen.

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Honeckers Jagdsitz Wildfang am Pinnowsee heute als Biosphären-Ranger-Station genutzt

Der Staatsrats-vorsitzende Erich Honecker hatte schon als FDJ-Chef in der Pionier-republik (heute Europäische Jugendbegegnungsstätte am Werbellinsee) und im Gästehaus der DDR am Döllnsee (wo auch Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck erholsame Tage verbrachten) die Schönheit der Schorfheide lieben gelernt und sich dann 1963/64 am Pinnowsee im Forsthaus Wildfang niedergelassen. Gejagt hatte Honecker schon seit 1956 in der Schorfheide. Hierzu diente ihm ein tschechisches Repetiergewehr Kaliber 8mal 57, dass ihm einst Präsident Klement Gottwald geschenkt – und damit nach seinen Worten seine Jagdleidenschaft begründet hatte.

Gelegentlich verließ er zum Schrecken seiner Sicherheitsleute das Haus und fuhr mit dem Fahrrad zur Gaststätte von Alfred Braune (heute „Zur Schorfheide“), um dort ein Bier zu trinken und zu hören, was denn seine Bürgerinnen und Bürger so reden. Einem solchen Ausflug verdanken angeblich die Schönebecker Jugendlichen auch ihren Jugendclub, als sie die Gelegenheit nutzten sich darüber zu beklagen, dass es für sie keine Angebote im Dorf gäbe.

Nach dem Dienst kennt Erich Honecker meistens nur einen Weg: in die Schorfheide, zur Jagd. Selbst im brisanten Sommer '89 steigt er drei bis vier Mal die Woche vom Volvo in den in West-Berlin für spezielle Jagdzwecke ausgerüsteten grünen Range-Rover-Geländewagen. In der Regel erschien er gegen 13 Uhr in Groß Schönebeck und wurde vom Generalforstmeister Ullrich Weber, der den Parteichef noch aus seiner Zeit als FDJ-Vorsitzenden kannte, in Wildfang empfangen.

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Mufflonstrecke mit Honecker

Ein Staatsratsvorsitzender, der die politische Realität weitgehend ausblendet:

Der ehemalige Forstmeister Horst Mildner berichtet: "Das Absonderliche, das heute festgestellt werden muss, ist der Umstand, dass Herr Honecker in der Zeit, als die DDR zweifelsohne im Bröckeln begriffen war, sich nicht davon abhalten ließ, seiner Jagdleidenschaft zu frönen."
Das Volk ist dabei, seinen Obersten Jäger zu verlassen, Massen pilgern nach Ungarn, um von hier in den Westen zu flüchten: Honecker ist auf der Jagd.

Die bundesdeutsche Botschaft in Prag wird von DDR-Bürgern besetzt, die so ihre Ausreise erzwingen wollen: Honecker ist auf der Jagd.

In Leipzig organisieren die Menschen offene Protestaktionen, die Montagsdemonstrationen werden immer größer: Honecker ist auf der Jagd.

Bereits 1962 wurde die Schorfheide zum Staatsjagdgebiet erklärt und als Militärforstgebiet ausgewiesen. Das Staatsjagdgebiet wurde aus der Schönebecker Forstverwaltung ausgegliedert und die Forst- und Abschussdaten als geheime Kommandosache an die Staatssicherheit weitergeleitet. Einem Bericht der Volkskammer zufolge wandte die DDR 1989, im letzten Jahr, dieses Sondergebietes 7,4 Mio. Mark für diesen Luxus auf. Dazu kommt ein Verlust für die fehlende Holzwirtschaftliche Nutzung in Höhe von 5 Mio. Mark. Für die Verlegung des Technikstützpunktes vom Döllnsee nach Groß Schönebeck musste die DDR rund 17 Mio. Mark aufwenden. Hier arbeiteten 304 Mitarbeiter auf 22.000 qm ausschließlich für das Jagdvergnügen von Erich Honecker und seinen Jagdgefährten, wozu außer den genannten auch der französische KP-Vorsitzende George Marchaise; der Ostbeauftragte der bundesdeutschen Industrie, Berthold Beitz, die sowjetischen Außenminister Andrej Gromyko und Alexeij Kossygin, Staats- und Parteichef Leonid Breshniew, der Chef des Obersten Sowjets, Nikolai Podgorny, Marschall Pjotr Koschewoi, der tschechische Staatspräsident Gustáv Husák und der polnische Staatschef General Wojciech Jaruzelski gehörten. Honeckers Jagdleidenschaft wurde von seiner Frau Margot nicht geteilt. Sie war nur sehr selten im Forsthaus Wildfang. Dagegen wurde Honeckers chilenischer Schwiegersohn, bei dem Margot Honecker jetzt lebt, von den Schönebecker Forstleuten als großer „Wilddieb“ bezeichnet. Bei aller Jagdleidenschaft des Staatsratsvorsitzenden ist allerdings der reguläre Erwerb eines Jagdscheins bei ihm nicht nachgewiesen.

In einer Saison erlegten die Jagd- und Skatgefährten Honecker und Mittag laut Thomas Grimm, "80 bis 100 Geweihträger", deren Geweihe heute in einigen Exemplaren im Schorfheidemuseum in Groß Schönebeck zu sehen sind.

Honeckers Personenschützer Bernd Brückner berichtet: 

"Wenn also Wild erlegt wurde, haben wir das als Personenschutzkommando - man sagte im Jargon: - waidgerecht behandelt, also aufgebrochen und auf den Anhänger transportiert und in die Wildhalle gefahren. Der erste Schritt natürlich, wenn er auf den Hof rauffuhr, nahmen wir ihm sofort seine Jagdwaffe ab, die dann durch uns gereinigt wurde, nicht durch den Schützen, und er sofort freudestrahlend in die Halle ging und er sich nochmals genauestens das erlegte Wild angeschaut hat. Wenn er einen Gast mit hatte, wurde das separat angehängt, also Mittag und Honecker, wer was geschossen hatte. Das waren so Rituale, wo dann auch so richtige Freude, eine richtige, naja, zeitweise Ausgelassenheit da war."

Erich Honeker war seiner Entourage von ca. 10 Jagdbegleitern, die ausschließlich für ihn abgestellt waren und als „Büchsenspanner“ von den Groß Schönebeckern bezeichnet wurden, und seinem Fahrer Günter Stöcker freundlich zugetan. Er hatte stets ein Ohr für sie und ihre Familien und hat ihnen manche Vergünstigung, wie z.B. besondere Medikamente oder Konsumgüter verschafft.

Damit das Wild nicht flüchtet, musste die Schorfheide eingezäunt werden. Dafür bestellte die Forstverwaltung laut mdr eine spezielle Maschine aus Australien. Jede Trophäe wurde fotografiert, vermessen, beurkundet. Und es musste auch dafür gesorgt werden, dass der Staats- und Parteichef der erfolgreichste Jäger von allen war. Selbst im Vergleich zu seinem Jagdfreund Günter Mittag.

Dass Honecker ausgerechnet im August 1989, als die Massenflucht aus der DDR in vollem Gange war, den größten Hirsch schoss, der je in der Schorfheide erlegt wurde, bezeichnet Grimm als "eine Parabel von Machtfülle und politischem Versagen".

Honeckers Liebe zur Jagd, mit der er das gesamte Politbüro paralysierte, bleibt angesichts dieses trockenen Politbürokraten ein Rätsel, zumal der Generalsekretär nach den Berichten seiner Bediensteten nichts aß, was aus dem Walde kam, kein Wild und noch nicht einmal Pilze.

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Erich Honecker mit Bundeskanzler Helmut Schmidt beim Treffen in der Schorfheide

Die Schorfheide ist auch Schauplatz des in 20 Aktenordnern der Staatssicherheit festgehaltenen Besuchs von Bundeskanzler Helmut Schmidt am 12. und 13. Dezember 1981 in Hubertusstock und im DDR-Gästehaus in Dölln. Um zu verhindern, dass es zu spontanen Beifallskundgebungen eines nicht-organisierten Publikums wie beim Brandt-Besuch in Erfurt kommt, hatte Erich Mielke auch in Groß Schönebeck für die kurze Durchfahrt des Konvois auf der F 109 alle Zufahrtsstraßen weiträumig abriegeln lassen. Politisch unzuverlässig geltende Bürger wie Hansi Williges, der mit 2.135 anderen Leidensgenossen von der Stasi als verdächtig eingestuft worden waren und entweder vorzeitig zur Armee eingezogen, verhaftet oder unter Hausarrest gestellt worden waren, wurden in der Forstverwaltung vorbeugend inhaftiert. Alle 50 m stand ein Stasimann an der Straße, eine Tanzveranstaltung in der „Schorfheide“ wurde abgesagt. Fritz Ast lud den in Halbschuhen und Trenchcoat vor seinem Haus stehenden Posten ein, eine warme Wurstsuppe bei ihm zu essen und sich aufzuwärmen bis dessen Vorgesetzter nach ihm suchte. Der ließ sich dann gleichfalls bewirten. Ast hatte an diesem Tag bei Suter geschlachtet und war nur unter großen Umwegen und mit viermaliger Kontrolle nach Hause gekommen.

Nicht gut ging für den zwei Meter großen Dorfpolizisten Karl Hermann ein Gaststättenbesuch des Generaldirektors des Schwedter Erdölkombinats Dr.Hager in der Gaststätte von Herbert Regling in der Berliner Straße (heute Apothekenneubau) aus. Der gewissenhafte Polizist, der keine Scheu vor hohen Funktionsträgern hatte, sondern mit der Strenge des Gesetzes gegen jedermann vorging, wenn es nötig war, hatte mitbekommen, dass der Direktor nach der Jagd in der Schorfheide einen ausgiebigen Umtrunk in der Gaststätte veranstaltete, vor der Tür seinen schwarzen Wolga. So legte er sich auf die Lauer und wartete, bis die fröhlichen Zecher losfuhren. Als sie das zu später Stunde dann taten, löste der wackere Mann eine hochnotpeinliche Fahndung aus. Kurz vor Schwedt wurde der Wolga schließlich gestoppt. Dr. Hager sagte später aus, dass sein Fahrer in dem zuvor von Hermann observierten Wolga geschlafen hätte und dieser später gefahren sei, was durch den Augenschein bei der Fahndung bestätigt worden war. Die Zeche musste schließlich der Polizist zahlen, indem er nach Schönerlinde strafversetzt wurde.

Horst Sindermann, ehemaliger Vorsitzender des Ministerrats und später Volkskammerpräsident der DDR, hatte mit dem wieder aufgebauten Forsthaus Reluch ebenfalls einen Landsitz in Groß Schönebeck. Neben dem zweistöckigen Wohnhaus waren dort zahlreiche Wirtschaftsgebäude, Garagen, ein Gewächs- und ein Wildlagerhaus. Ein Tennisplatz und aufwendige Funk- und Fernsehanlagen vervollständigte die Ausstattung. Die im Gelände stationierte Fernsehkamera diente mit ihrer modernsten Übertragungstechnik dazu, dass Sindermann mit seiner Familie am Fernseher die Tiere rund um sein mitten im Wald gelegenes Anwesen ungestört beobachten konnte. Das Haus war in den 60er Jahren durch Unachtsamkeit einer Mieterin abgebrannt, die einen Pappeimer mit Asche auf dem Dachboden abgestellt hatte. Die herbeigerufene Freiwillige Feuerwehr des Dorfes konnte das Gebäude zwar im Untergeschoss räumen, wegen des weit ab gelegenen Wasserzugangs war ein Löschen nicht möglich. Zwar hatte man von Carinhall genug Schlauchmaterial geborgen, um bis zum Glasowsee eine Notleitung legen zu können, aber verwarf dies, weil es so lange gedauert hätte, dass das Gebäude bis dahin ohnehin herunter gebrannt gewesen wäre. Opfer des Brandes wurde ein Hund eines der Mieter und der Flügel, der 1945 aus dem ebenfalls abgebrannten Darré’schen Landsitz am Tremmer See geborgen worden war und deshalb nach Reluch gekommen war, weil dort die Türen so breit waren, dass man ihn problemlos dort aufstellen konnte. Für eine neuerliche Bergung reichte allerdings die Zeit und die Transportkapazität nicht aus

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Forsthaus Reluch heute

Ein weiteres Mitglied der SED-Führungsriege und Honecker-Vertrauter war der Chef der Reichsbahn und stellvertretende Verkehrsminister der DDR, Robert Menzel. Dieser hatte sich im Forsthaus am Lotzinsee eingerichtet und war ein oft gesehener Kunde der Kaufhalle im Ort. Öfter sah man ihn allerdings in Gaststätten bei nachhaltigem konsumieren hochprozentiger Getränke. Wenn er ohne Fahrer unterwegs war, fand sich dann immer jemand, der seinen Wartburg in die richtige Richtung stellte, dass er auch wohlbehalten nach Hause kam.

Eines Tages war eine Schönebeckerin mit ihrer Enkeltochter Karin in Braunes Gasthof und verlangte einen Orangensaft zum Essen. Darauf wurden sie von der Bedienung davon in Kenntnis gesetzt, dass es keinen Orangensaft gäbe. Kurz darauf kam Robert Menzel mit seinem Fahrer in die Gaststube und verlangte Orangensaft, der ihm sofort serviert wurde. Der Bedienung war das überaus peinlich, zumal das Mädchen sich heftig beklagte, dass sie keinen Orangensaft bekommen hatte. Sie erklärte, dass es eine so genannte „Ministerreserve“ gäbe, die nur für Protokollpersönlichkeiten genutzt werden dürfte. Eben zu dem exklusiven Zirkel gehörte Robert Menzel, der mit Honecker in dem Staatsjagdgebiet von Groß Schönebeck auf die Pirsch gehen durfte.


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