Geschichte

Woher kommen die Groß Schönebecker?

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Geschichte

 

Zuzug nach Groß Schönebeck hat es immer schon gegeben. Sehr anschaulich lässt sich das in dem seit kurzem online verfügbaren Ortsfamilienbuch der Parochie Groß Schönebeck (Schorfheide) verfolgen:

http://www.online-ofb.de/ortslist.php?ofb=gross_schoenebeck

Es zeigt aber auch wie viele der Stammfamilien über alle Generationen den Ort geprägt haben, z.B. ist der Familienname Bohm gleich 566 mal vertreten:

http://www.online-ofb.de/namelist.php?nachname=Bohm&ofb=gross_schoenebeck&modus=&lang=de

Die Groß Schönebecker hat es jedoch auch hinaus in die Welt gezogen, manche für immer, wie man an den Sterbeorten weggezogener Personen sehen kann:

http://www.online-ofb.de/ortslist.php?ofb=gross_schoenebeck

Eine Liste aller Familiennamen ist hier zu finden:

http://www.online-ofb.de/famlist.php?ofb=gross_schoenebeck&b=A

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Zusammengestellt hat die Listen Claudia Römer. Sie selbst lebt heute in Düsseldorf.

Das Kirchenbuch Gr. Schönebeck setzt im Jahre 1665 ein. Ab 1804 wurden für Liebenthal, wesentlich später auch für die anderen Gemeindeorte, eigene Kirchenbücher geführt.

Die Taufeinträge wurden bis einschließlich 1900 ausgewertet, Trauungs- und Sterbeeinträge im Rahmen der jeweiligen Sperrfristen auch darüber hinaus.

Wer Frau Römer mit weiteren Quellen und Hinweisen helfen möchte kann sie per E-Mail erreichen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Viel Spaß beim Stöbern.

 

Zum Download: Der Sandmännchendichter und seine Geschichten aus der Schorfheide

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Geschichte

70 Seiten zum lesen und schmökern über unseren Wahl-Groß Schönebecker Walter Krumbach anlässlich des 100. Geburtstages am 1.4.2017. Der Band enthält außerdem die komplette Dokumentation des Themenpfades und ist die erste Publikation über einen der erfolgreichsten Kinderbuchautoren der DDR, der auch heute noch mit seinem Sandmannlied und zahlreichen Publikationen im BELTZ- und Leipziger-Kinderbuchverlag auf dem Markt ist.

Eine Publikation des Bürgervereins, Herausgeber ist Rainer E. Klemke.

Hier gehts zum Download (PDF)

Viel Spaß beim Lesen.

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Eine gedruckte Fassung gibt es in der Touristinformation am Jagdschloss Groß Schönebeck für 4,- EUR zu gunsten des Wandbildprojektes.

 

ARD Sendung: Geheimnisvolle Orte: Die Schorfheide

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Geschichte

 

Geheimnisvolle Orte (3): Die Schorfheide - Das Jagdrevier der Mächtigen

 

Die Schorfheide, in unmittelbarer Nähe der alten und neuen Regierungsmetropole Berlin - eine einzigartige Landschaft, in der über Jahrhunderte hinweg deutsche Herrschaftsgeschichte geschrieben wurde. An keinem anderen Ort zeigt sich das seltsame, oft im Verborgenen gebliebene Wechselspiel von Jagd und Macht so prägnant wie hier.

 

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/geheimnisvolle-orte-3-die-schorfheide-das-jagdrevier-der-maechtigen-100.html

 

 

Kortenbeitel: Groß Schönebecker Pionier der deutschen Forstausbildung

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Geschichte

 

Mit der Eintragung des Denkmals für den Groß Schönebecker Dorfschullehrer Carl Friedrich Kortenbeitel (1837 – 1887) in die Denkmalliste des Landes Brandenburg zum 19. Mai 2014 würdigt das Brandenburger Landesamt für Denkmalpflege die Bedeutung des Begründers der ersten preußischen Forstlehrlingsausbildung. Das wohl um 1890 aus dem damals noch wenig verwendeten Kunststein in Sandsteinoptik von der Gemeinde Groß Schönebeck errichtete Denkmal steht unter Jahrhunderte alten Eichen auf dem nordöstlichen Abschnitt des Dorfangers an der Ernst-Thälmannstraße.

Groß Schönebeck war seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert Ausgangspunkt großer markgräflicher, später königlicher, dann kaiserlicher Jagden in der Schorfheide. 1680 ließ der Große Kurfürst am Standort vorlaufender Burganlagen und Jagdhäuser das sein Jagdschloss errichten, das ab 1864 auch als Oberförsterei genutzt und auch bis 1918 auch von den preußischen Königen und dem Kaiserhaus als Gästequartier sowie Ausgangspunkt für große Jagdgesellschaften genutzt wurde.

Carl Friedrich Kortenbeitel beschäftigte angesichts der langen forstlichen Tradition des Ortes die Frage nach einem geregelten Ausbildungsgang für angehende Forstbeamte im einfachen Forstdienst. Während 1830 in Eberswalde eine Forstakademie zur Ausbildung leitender Forstbeamter gegründet worden war, fehlte eine solche Ausbildungsmöglichkeit für die Lehrlinge der Forstwirtschaft. 1877 regte Kortenbeitel an, eine solche berufsbildende Einrichtung zu etablieren. Die ortsansässigen Oberförster Sachse und Witte unterstützen ihn darin. Beide hatten beruflichen Kontakt zum preußischen Herrscherhaus. Die Preußische Forstverwaltung beauftragte Kortenbeitel daraufhin, mit staatlicher Unterstützung eine erste Forstlehrlingsschule zu gründen und diese zunächst privat zu führen. Auch sollte dabei eine Augenmerk darauf gelegt werden, mittellosen Söhnen einfacher Forstbeamter eine solide Ausbildung zu bieten.

So begann am 1. Oktober 1878 der Unterricht in der ersten Forstschule Preußens mit ca. 80 Schülern. Zunächst in der Wohnung von Kortenbeitel, in der örtlichen Schule sowie im Dorfkrug. Zusätzlich eröffnete er 1881 ein privates Schullehrerseminar, um hier Fachlehrer für die Forst- und Landwirtschaft auszubilden. 1881 unterrichtete er insgesamt 195 Schüler, darunter 107 Förstersöhne. Das verhalf dem Dorf auch zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Neben Kortenbeitel unterrichteten noch zehn weitere Lehrer sowie die Oberförster Sachse und Witte und die Förster Zurth und Lehmann.

Die Forstschule wurde weit über die Grenzen Preußens hinaus bekannt. So übernahm z.B. das Königreich Bayern das „Groß Schönebecker Modell“ für die Errichtungen eigener Forstausbildungsstätten.

Bald stellt es ich heraus, dass die vorhandenen Räume nicht mehr den Anforderungen genügten. Später gab es Probleme wegen der Grundstücksnutzung und den Pachtbeiträgen der Forstschule. Für einen weiteren Schulneubau versagte die Gemeinde die notwendige Unterstützung. Dazu kamen Differenzen im Lehrkörper. Schließlich wurde die Schule zum Ende des Schuljahres 1907 geschlossen und in die zu diesem Zweck umgebaute Burganlage in Spangenberg in die Nähe von Hannover verlegt.

Bei der Restaurierung des Kortenbeitel-Denkmals wurde im September 2015 eine Grundsteinkassette mit Münzen und Zeitungen aus dem Jahr 1889 gefunden, die Steinmetzmeister Wendt beim Erntefest am 27. September 2015 dem Ortsvorsteher Hans-Joachim Buhrs übergab (Abb. oben). Der reichte den Fund an den Groß Schönebecker Museumschef Helmut Suter weiter, der die Dokumente restaurieren und museal erfassen wird. Danach soll eine neue Kassette am Denkmal mit aktuellen Dokumenten vergraben werden.

(Quellen: Eintragungsbegründung des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Joachim Bandau: Gedenksteine und Forstorte in der Schorfheide, S. 84-85, Helmut Suter: Groß Schönebeck aus 700 Jahren Geschichte“ S. 105-111, ders. „Errichtung der ersten Preußischen Forstschule in Groß Schönebeck (Schorfheide) und deren Niedergang 1877 – 1907 S. 4-7)

 


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