Runde Tische und eckige Kuchen

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Vor 30 Jahren gab es überall runde Tische, auf jeder Ebene wurde debattiert, wie es mit der DDR, mit dem Sozialismus und mit dem Kampf für Frieden und Freiheit weiter gehen sollte.

Jetzt gibt es wieder Redebedarf. War es das, was wir uns von der Wende versprochen haben? Sind wir noch auf dem richtigen Pfad? Können wir das Wunder des Mauerfalls noch schätzen?

Die Immanuel-Kirche und der Bürgerverein Groß Schönebecks haben an vielen kleinen runden Tischen eingeladen, über die Wende zu debattieren. 70 Bürgerinnen und Bürger aus dem ganzen Barnim sind der Einladung gefolgt, unter Ihnen Markus Meckel. Sie möchten ihre Geschichte der Wende und der Zeit danach erzählen. Menschen aus West und Ost, Jung und Alt, ehemalige Stasi-Mitarbeiter und ehemalige Widerstandskämpferinnen saßen bei Kaffe und Kuchen an einem Tisch.

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Es waren bewegende Geschichten, die Wende hat die Menschen geprägt, sie ist Teil ihrer Identität. Diese Menschen sind stolz auf ihre DDR Vergangenheit. Sie blicken selbstbewusst zurück, das war ganz deutlich zu spüren.

Moderatoren an jedem Tisch haben die Debatten geleitet und am Ende eine Zusammenfassung für alle im Saal gegeben. Eine zufällige Nummer auf der Einladung half dabei, Menschen zusammen zu bringen, die sich normalerweise nicht zusammensetzen würden.

Es wurden die großen Fragen angesprochen, War die schnelle Wiedervereinigung besser, mit allen ihren Konsequenzen, oder wäre eine eigene, neue Verfassung für das Volk der DDR besser gewesen? Es ging aber auch um ganz konkrete Lebensentscheidungen vor 30 Jahren. Gehe ich weg? Komme ich zurück? Kämpfe ich weiter für meine Ideale?

Von der oft herbeigeredeten "Mauer in den Köpfen" war nichts mehr zu spüren. Natürlich gibt es weiterhin die Schubladen für Ostler und Westler und es gab genügend Anlässe über die Unterschiede zu lachen, am Ende konnte man sich darauf einigen, "Gott hat die Klugheit und Doofheit in Ost und West gleich verteilt".

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Konsens war auch, dass der bessere Lebensstandard, die neue Reisefreiheit und die Demokratie nicht umsonst zu haben sind. Es braucht die Eigenverantwortung, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und es braucht die Eigeninitiative, sich für das Gemeinwohl aller einzusetzen.

 

22.11.2019: Sandmann wird 60

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

60. Geburtstag des Sandmännchens:

Sein Lied (und viele Geschichten) kamen aus Groß Schönebeck

 

Wegen des bevorstehenden Starts des West-Sandmanns am 1. Dezember 1959 schrieb der Groß Schönebecker Kinderbuchautor Walter Krumbach über Nacht ein Lied für den Start des DDR-Sandmännchens. Die Geschichte dazu findet sich mit dem Originalmanuskript des Sandmännchen-Liedes (siehe Abb. oben) in der Festschrift, die der Bürgerverein Groß Schönebeck anlässlich des 100. Geburtstages von Walter Krumbach und der Einweihung des Groß Schönebecker Themenweges sowie des 350 qm großen Wandbildes an der SAG-Scheune in der Schlufter Straße zu Krumbachs Sandmann-Figuren 2017 herausgegeben hat. Nachzulesen ist die Geschichte (sowie die Dokumentation des Themenweges) auf der Homepage des Bürgervereins unter: https://www.grossschoenebeck.de/umgebung/geschichte/505-kostenlose-broschuere-zum-dichter-walter-krumback.html.

Auf der Homepage werden auch die Stationen des Themenweges vorgelesen: https://www.grossschoenebeck.de/umgebung/geschichte/themenweg-walter-krumbach.html

 

Was hat Dich stärker gemacht durch die Wende-Erfahrung?

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

Jeder weiß noch, was er vor 30 Jahren gemacht hat. "Wahnsinn" war das am häufigsten benutzte Wort in diesen Tagen. Danach galt es für viele, sich erstmal zurechtzufinden, neu zu orientieren, zu lernen, sich anzupassen. Viel Zeit zum Nachdenken darüber, was diese Wende mit uns und aus uns gemacht hat, gab es nicht. Jetzt nach 30 Jahren ist es Zeit mal Luft zu holen, zu reflektieren, und die eigene Geschichte zur Wende zu erzählen.

Im Anschluss an den Erinnerungs-Gottesdienst laden Pfarrerin Sabine Müller und der Bürgerverein ein zu einem Erzählkaffee im Kirchengemeindehaus.
 

Sonntag, 17. November 2019, 14:00 - 18:00
Kirche Groß Schönebeck, Schorfheide


Wie würden wir heute leben, wenn es den Mauerfall nicht gegeben hätte? Kann es nach 30 Jahren Vergebung geben für Menschen, die bei der Stasi gearbeitet haben? Denken Sie noch in Ost-West-Kategorien und wenn ja in welchen Momenten? Wir sind neugierig auf eure Geschichten.

 

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Studieren in Groß Schönebeck

Geschrieben von Jörg Mitzlaff am . Veröffentlicht in Aktuelles

 

Die Freie Universität Berlin kommt nach Groß Schönebeck. In herrschaftlichem Ambiente lässt sich eine Geschichtsvorlesung per Livestream im Jagdschloss Schorfeide in Groß Schönebeck verfolgen. Ein Semester lang lernen Geschichtsinteressierte, wie die Geschichtsschreibung als Waffe eingesetzt werden kann.

Anmerkung 2019-11-04 124732

Die Ringvorlesung wird vom Friedrich-Meinecke-Institut für Geschichtswissenscha?t in Kooperation mit dem GasthörerCard-Programm der Freien Universität Berlin durchgeführt.

Mittwochs vom 30.10.2019 - 12.02.2020 von 16:00 - 18:00 Uhr

 

+++ Eintritt ist kostenfrei +++

 

Die Vorträge im einzelnen gibt es hier als PDF-Flyer.

 

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