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Kandidatenvorstellung zur Kommunalwahl: Forderung nach mehr Transparenz und Teilhabe bei den Entscheidungen der Gemeinde

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Beim Dorfstammtisch des Groß Schönebecker Bürgervereins hatten die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag auf dem Traditionsbauernhof von Jürgen Bohm die einzige Möglichkeit, die Kandidatinnen und Kandidaten für den Ortsbeirat und die Gemeindevertretung kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mit dabei waren 12 Bewerberinnen und Bewerber vom Bürgerbündnis "WIR für Böhmerheide, Groß Schönebeck, Klandorf und Schluft", dem Bündnis Schorfheide, der SPD und der Linken. Nicht erschienen war der FDP-Kandidat.

Ortsvorsteher Achim Buhrs präsentierte eine beeindruckende Bilanz der Arbeit der letzten Legislaturperiode, die auch von der engen Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein und anderen aktiven Kräften im Ort geprägt war. Er beklagte aber, dass Mandatsträger aus dem Ortsbeirat und dem Gemeinderat aus Groß Schönebeck sich weder durch Beteiligung an den Sitzungen noch durch aktive Teilnahme an den Aktionen und Veranstaltungen im Ort bemerkbar gemacht hätten. Buhrs wie auch andere Bewerber aus dem Bürgerbündnis "WIR" und der Linken beklagten die Übermacht des Bündnisses Schorfheide in der Gemeindevertretung, die eine Beteiligung anderer politischer Kräfte an der Beratung und Entscheidung anstehender Themen unmöglich mache. Insbesondere das Fehlen eines Finanzausschusses im Gemeinderat, aber auch die fehlende frühzeitige Einbeziehung der bestehenden Ausschüsse mache diese zu reinen Akklamationsorganen des Bündnisses Schorfheide.

Hauptanliegen aller Kandidaten war der Erhalt der Schule im Ort, die Perspektiven für die Jugend und die Frage von ortsnahen Arbeitsplätzen. Kitaleiterin Ilona Schönfeldt, Mitglied im Ortsbeirat und WIR-Kandidatin, wies auf den hohen Anteil von Frühförderkindern in ihrer Kindertagesstätte und von Kindern aus sozial schwachen Familien hin und machte zugleich auf den hohen Anteil von Senioren im Ort aufmerksam. Auch für die müsse man, wie z.B. mit der Demenz-Selbsthilfegruppe des Bürgervereins, Voraussetzungen für einen auch im Alter lebenswerten Ort schaffen. Die Geschäftsfrau und WIR-Kandidatin Heidi Lingner bestätigte, dass sich in ihrem Geschäft sehr deutlich die schwierige Einkommenssituation der Kundschaft mit dem finanziellen Auf und Ab um den Monatsersten und in den Jahreszeiten wiederspiegele.

Rainer E. Klemke, Sprecher des Bürgervereins, begrüßte die Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern, sich kommunalpolitisch zu engagieren. Es sei gut für den Ort, wenn in allen politischen Gruppierungen Bürgerinnen und Bürger aus dem Ort vertreten sind und sich engagierten. Er verwies darauf, dass es noch vor wenigen Monaten so aussah, als würden nicht genügend Kandidaten für die Mandate im Ortsbeirat und im Gemeinderat für Groß Schönebeck zur Verfügung stehen, was aber nun durch die ortsübergreifende Initiative der "WIR"-Bürgerbewegung gesichert ist und die Groß Schönebecker jetzt mit ihren jeweils drei Stimmen Wahlmöglichkeiten für Kandidaten ihres Vertrauens haben.

Mit Blick auf die anwesenden Vertreter aus Böhmerheide und Schluft betonten Achim Buhrs und andere WIR-Kandidaten wie der Lehrer Andreas Zeidler den Willen der engen Zusammenarbeit mit den unmittelbaren Nachbarorten Schluft, Böhmerheide und Klandorf und verwiesen u.a. auf das gemeinsame Veranstaltungsprogramm des Bürgervereins. Bündnis-Kandidat und SAG-Geschäftsführer Olaf Pieper, der auch für den Kreistag antritt, sagte zu, sich für mehr Transparenz bei den Entscheidungen in der Gemeinde einzusetzen und betonte seinen Willen zur Zusammenarbeit, wie auch der Linken-Kandidat Ulrich Jacoby aus Böhmerheide, der die neu entstandene Bürgerbewegung in Groß Schönebeck als Möglichkeit begrüßte, "David zu sein" und die eingefahrenen Strukturen in der Gemeinde aufzubrechen und, wie WIR-Kandidat Jürgen Jobczyk es formulierte "den Finger in die Wunde zu legen".

Projektentwickler und Neubürger Thomas Stroedter (SPD) betonte seine Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den anderen Kräften im Ort und im Falle der Wahl auch seine aktive Präsenz in den Gremien. Jürgen Bohm, WIR-Kandidat, Inhaber des Traditionsbauernhofes und langjähriger Feuerwehrortswehrführer warb für den Erhalt und die Neubegründung ländlicher Traditionen, wie sie mit den Festen des Bürgervereins und des Ortsbeirates wieder auf den Weg gebracht worden seien.

Abschließend bezeichneten die Teilnehmer der Veranstaltung es als gut, weil die Kandidaten der unterschiedlichen Gruppierungen untereinander sowie mit den erschienenen Bürgerinnen und  Bürger ins Gespräch gekommen und ihre Positionen ausgetauscht hätten, was für die weitere Zusammenarbeit nur sinnvoll sein könne. Die Gäste bezeichneten den Austausch mit den Kandidatinnen und Kandidaten als sehr hilfreich für ihre Wahlentscheidung. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Jörg Mitzlaff, bedauerte, dass doch vergleichsweise nur Wenige der in allen Haushalten verteilten Einladung Folge geleistet und diese einzige Möglichkeit der umfassenden Information zur Kommunalwahl in Groß Schönebeck genutzt hätten.

Mehr unter:

http://www.grossschoenebeck.de/umgebung/gemeinde-schorfheide.html

"Staatsbesuch" in Groß Schönebeck

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Der 4. Mai war ein großer Tag für Groß Schönebeck: Zur Eröffnung der Fotoausstellung des Berliner Pressefotografen Udo Lauer (Merlin-Presse) mit Bildern von den Brandenburger Alleen im Gut Sarnow (die noch bis zum 30. Juni dort zu sehen ist und unter der Schirmherrschaft von Manfred Stolpe steht), kam mit vielen anderen Besuchern u.a. Prinz Franz Friedrich von Preußen nach Groß Schönebeck und nutzte mit anderen Gästen die Gelegenheit, um erstmals das Jagdschloss seiner Ahnen zu besuchen. Museumschef Helmut Suter ergriff die Chance, seinem hohen Gast in einer Preview die neu gestalteten Räume im Schloss zu zeigen, die am 17. Mai der Öffentlichkeit übergeben werden. Prinz Franz Friedrich von Preußen zeigte sich sehr überrascht und interessiert an diesem Stück seiner Familiengeschichte, dass ihm bislang unbekannt war und versprach, bald wieder zu kommen und in einen weiteren Austausch mit dem Schönebecker Museumsschloss zu treten. Anschließend ging es gleich weiter mit der Eröffnung des Brandenburgischen Dorfkirchensommers in der voll besetzten benachbarten Immanuelkirche durch Altministerpräsident Manfred Stolpe, den ehemaligen Generalsuperintendent H.U. Schulz, den Konsistorialpräsidenten der evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Ulrich Seelemann, und Landtagspräsident Günter Fritsch mit der Kantorei Wandlitz. Stolpe und Schulz erinnerten dabei an die Bürgerbewegung und den Fall der Mauer vor 25 Jahren und Pfarrer Stefan Flade und seine Frau Pfarrerin Annette Flade, die seinerzeit in Potsdam zu denen gehörten, die damals für einen friedlichen Wandel der SED-Diktatur aufgestanden waren, berichteten von ihren Erfahrungen während der friedlichen Revolution in der DDR. Anschließend ergaben sich für die vielen Besucher der Veranstaltung aus Nah und Fern die Gelegenheit, mit den prominenten Gästen im Gemeindehaus bei einem großen Kuchenbuffet in den direkten Austausch zu treten, wovon auch lebhafter Gebrauch gemacht wurde. Dabei konnte auch gleich die am Vortag eröffnete Fotoausstellung von Hartmut Faustmann mit seinen Bildern im Gemeindehaus bewundert und im Solidario-Laden der Kirchengemeinde fair gehandelte Produkte erworben werden. Auch die Kirchenführung mit einem Ausflug in die Schönebecker Geschichte mit Stefan Flade fand regen Anklang.

Erster Groß Schönebecker Maibaum

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

 
     

Nach Jahrzehnten steht wieder ein Maibaum in Groß Schönebeck! Wann genau der letzte aufgestellt wurde, darüber sind sich die Zeitzeugen noch uneins. Ältere sagen, es war vor 70 Jahren im Mai 1944, andere wollen auch in den 50er Jahren noch einen solchen im Dorf erlebt haben. Wie auch immer: am 1. Mai 2014 wurde auf Initiative von Ortsvorsteher Achim Buhrs durch den Bürgerverein Groß Schönebeck/Schorfheide e.V. die ländliche Maibaum-Tradition mit vorchristlichen Wurzeln nach Jahrzehnten wieder neu belebt.

Eine 13 Meter hohe Birke aus dem Rehlucher Forst ziert nun im Mai 2014 den Lindenplatz in der Ortsmitte, die Krone geschmückt mit bunten Bändern. Zuvor war sie vom Traditionsbauernhof von Jürgen Bohm mit einem geschmückten historischen Leiterwagen aus Thüringen durchs Dorf gefahren worden und nach der Segnung durch Pfarrer Stefan Flade unter Anteilnahme von mehreren Hundert Schönebeckern und Gästen in eine vorbereitete Bodenhülse eingelassen worden. Das klappte auch zu den Klängen der „Schorfheider Jagdhornbläser“ unter Leitung von Klaus Diezel gleich beim ersten Mal.

Rainer E. Klemke vom Bürgerverein sprach dann über die unterschiedlichen Bräuche zum Maibaum und rief dazu auf, in Groß Schönebeck die alte Maibaum-Tradition neu zu begründen und eigene Formen zu entwickeln. Nachdem er den traditionellen Maibaumspruch vorgetragen hatte, begann mit den Klängen der „Original Schorfheider“ unter Leitung von Achim Buhrs das erste Maibaumfest auf dem Lindenplatz und bei strahlendem Sonnenschein feierten die Schönebecker bis in den späten Abend.

Für das nächste Maibaumfest wurden bereits Ideen eingesammelt: So wird der Wagen mit dem Maibaum statt von dem 60 Jahre alten Deutz-Trecker von Jürgen Bohm im nächsten Jahr  von seinen Pferden durchs Dorf gezogen werden und der Umzug mit Musik begleitet. Weitere Anregungen sind willkommen!

1. Storchenpaar baut sich das Osternest in Groß Schönebeck

Geschrieben von Rainer Klemke am . Veröffentlicht in Aktuelles

Der erste von insgesamt drei Horsten in Groß Schönebeck wurde wieder von einem Storchenpaar angenommen worden. Das Klappern beim Liebestanz des Männchens auf dem Horst hinter der Forstverwaltung in der Liebenwalder Straße war von der Festwiese aus zu bewundern. Zwei weitere Horste hatte der Bürgerverein Groß Schönebeck im letzten Jahr als Neubauten für zuziehende Störche im Dorf aufgebaut und wartet nun darauf, dass wie immer mehr junge Familien auch weitere Storchenpaare hier heimisch werden. Erste Wohnungssuchende weiterer Störche sind schon gesichtet worden, allerdings fehlten wohl noch die passenden Partner-innen. Nachdem schon in diesem Jahr so viele Kraniche wie nie zuvor in Groß Schönebeck und Umgebung überwintert haben, bleibt das "Tor zu Schorfheide" ein gesuchtes Ziel für Vogel- und Naturbeobachter und -liebhaber.


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